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Vor garnicht allzulanger Zeit kam ein Grafikchip noch ohne aktiver Kühlung aus. Damals waren die Ansprüche auch nicht so hoch wie heute, wo es möglich ist die Realität nachzuspielen. Natürlich erfordert dies eine Menge Energie, von der ebenfalls eine Menge reine Wärmeabstrahlung darstellt. Die Kartenhersteller designen ihre Kühler cool und cooler, also sorgen sie für die Kühlung des Chips und sehen auch noch gut aus. Die teilweise 60 und 80mm Lüfter auf der Karte ermöglichen eine gute Kühlung bei relativ angenehmer Lautstärke. Relativ, weil schon viele auf eine Wasserkühlung umgestiegen sind, wo selbst ein solcher Lüfter derartig aus der Reihe tanzt das man glaubt, ein Flugzeug steht vor einem. Hier stellt sich selten die Frage „Soll ich nun die Grafikkarte mit in den Kreislauf einbinden?“ weil die Antwort schon vor dem Kartenkauf klar ist -„Sie wird.“
In unserem Test nehmen wir den Coolmatic X800 von der Fa. innovatek unter die Lupe. Bevor wir aber mit dem eigentlichen Testen beginnen, möchten wir Euch den Umbau etwas genauer zeigen.
Der Coolmatic wird wie folgt geliefert:
- Cool-Matic Kühler mit beleuchtetem Plexiglas vormontiert (getestete Version war die mit vormontiertem Beleuchtungsmodul)
- Schrauben zur Kühlermontage
- Anpressfedern
- Beilagscheiben
- Wärmeleitpaste
- Winkelverschraubungen 8×1
- schmucke Verpackung
- Ausführliches Montage-Handbuch in Deutsch und Englisch
Unsere Grafikkarte die für den Umbau gewählt wurde ist eine MSI RX800XT PE (XT-VTD256) mit dem ATi X800 Grafikchip. Auf der Rückseite sehen wir den Bügel, welcher den Anpressdruck verbessern soll – dieser wird bei der Montage des Coolmatic’s nicht mehr erforderlich sein. Nachdem wir den Standardkühler demontiert und die Wärmeleitpasta entfernt haben, funkelt der X800 Chip hervor.
Kühlervergleich: Standardkühler und Coolmatic Wasserkühler – die beiden verstehen sich hier noch sehr gut. Der Coolmatic hat im Lieferzustand Abgewinkelte Einschraubverschraubungen montiert, welche hier schon gegen gerade getauscht wurden.
Unsere Version des Coolmatic’s hat noch den unvernickelten Chipkühler – die neueren Versionen haben eine hauchdünne Nickelschicht über dem Kupfer, welches das Kupfer widerstandsfähiger macht und deshalb nicht so sehr auf Kratzer anfällig ist.
Zuerst tragen wir die Wärmeleitpasta grob auf, verteilen sie vorerst nur mit der Spitze der Spritze. Danach nehmen wir ein kleines Teppichmesser (Stanleymesser, ein kleines Messer wird empfohlen bei dem die Klinge sehr flexibel ist) und verteilen die Pasta sogut wie möglich sodass kein Freiraum mehr sichtbar ist. Mit dem Messer kann man ohne bedenken etwas stärker aufdrücken damit die Pasta die zuviel ist sorgfältig entfernt wird (zuviel Pasta könnte den selben Effekt haben wie zuwenig – schlechte Kühlleistung).
Haben wir diesen Schritt gemacht, legen wir den Coolmatic Kühler auf die Rückseite damit die Anschlüsse nach oben zeigen, fahren mit der Karte genau über den Kühler damit die Löcher für die Schrauben passen und legen die Karte auf und bewegen sie nicht mehr. Danach Federn und Beilagscheiben richtig platzieren und die Schrauben nach unserem Bild über Kreuz festmachen. Der Bügel welcher beim Standardkühler montiert war muss nicht mehr angeschraubt werden – die Kraft wird optimal durch die 5 Schrauben übertragen. Jetzt sollte der Kühler fest sitzen und schon für die Einbindung in den Kreislauf vorbereitet sein.
Temperaturmessung
Die Temperaturmessung mit dem montierten Originalkühler ergab im Leerlauf einen Wert von ca. 50°C. Die Karte regelte den Lüfter automatisch. Die Lautstärke beträgt auf 12V (max. Ansteuerung, meistens nur nach dem Start) ca. 44db(A), im weiteren Betrieb liegt die Spannung ca. auf 8V und die Lautstärke auf ca. 37db(A).
Bei der Übertaktung steigt die Temperatur ziemlich stark an und geht über die 60°C – Grenze.
Nach der Montage des Wasserkühlers hatte der Grafikchip eine Temperatur von 32°C, im übertakteten Modus lag die Temperatur auf 34°C. Folgender Screenshot zeigt alle wichtigen Daten an:
Beleuchtung
Unser Cool-Matic hat ebenfalls das seperat erhältliche Beleuchtungsmodul verbaut. Es handelt sich hierbei um eine Plexiglasscheibe, die als Distanz zwischen den zwei Aluplatten geschraubt wird. Hier können LED’s eingesetzt werden, um auch Casemoddern den Mund wassrig zu machen.
Zusammenfassung
Die MSI X800XT PE ist eine Grafikkarte mit Referenzkühler, welcher sehr einfach zu entfernen ist. Mit dem Originalkühler hat die Karte wenig Übertaktungspotential, da selbst im Standard-Windows Betrieb die Temperatur ziemlich hoch liegt.
Mit dem Cool-Matic X800 erreichen wir im übertakteten Modus eine um 50% niedrigere Temperatur als mit dem Originalkühler und erhalten somit ein ordentliches Übertaktungspotential und zudem eine flüsterleise Hochleistungs-Grafikkarte.
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